Sonntag, 22. November 2009

Die Wochenenden...

Eine meiner ersten Touren am Wochenende führte mich an die zwei Stunden entfernte Ostküste des Emirates Sharjah. Dort wollte ich den ältesten Mangrovenwald Arabiens sehen, zum ersten Mal in meinem Leben im indischen Ozean schwimmen und mir die älteste Moschee der VAE anschauen. Der sumpfige (!) und vogelreiche Mangrovenwald erstreckt sich über mehrere Kilometer am Meeresrand entlang und reicht über die Grenze bis in den Oman hinein. Die ausgedehnten Strände in dem Gebiet sind menschenleer - auch zu dieser Zeit - das Wasser ist angenehm warm (ca. 27 Grad) und der viel zu heiße Strand ist voller Krebse, Fische und Muscheln. Da ich nicht wusste, ob es in diesen Gewässern Haie gibt, ist dann das Baden allerdings nicht ganz so lang ausgefallen.


Einige Autominuten weiter im Norden, findet man in Bidiyah die älteste Moschee der VAE. Von einer hohen hellen Lehmmauer umgeben und mit einer Art von Zipfeln bedacht, befindet sich die strahlend weiße Moschee auf einem kleinen Hügel, von dem man endlos Richtung blaues Meer und in die leuchtend rote Hajar-Gebirgskette schauen kann. Wann die kleine Moscheee gebaut wurde, weiß indes niemand mehr so genau. Irgendwann so zwischen 1446 und 1668. Dass auch Nichtmuslime die Moschee betreten dürfen, steht wohl falsch in den Reiseführern, denn der anwesende Iman bat mich schnell und bestimmt, das Gelände wieder zu verlassen...


Das Wochenende darauf wurde abends zur "German Party" ins Kempinski Hotel nach Dubai geladen. Zu Weißwurst, Kassler und Apfelstrudel wurden deutsche Schlager gespielt und wann und wie die Nacht endete, verrate ich nicht... Woran ich mich allerdings noch erinnere, ist, dass man von dem Speisesaal des Hotels auf eine echte Skipiste schaut. Hotel und Skipiste sind wiederum Bestandteil einer riesigen Einkaufsmall, in der man a l l e s bekommt.

Wir - Markus, der Musiklehrer aus Berlin und ich - liehen uns vor der Party kurzerhand Skisachen und auf gings in den Sessellift (!) und auf die Piste! - 5 Grad, Kunstschnee drinnen. + 35 Grad, strahlender Sonnenschein draußen. Verrückt! Eine witzige Sache, aber nach 1 1/2 Stunden wurde es dann doch ein wenig öde für uns alpenverwöhnte Europäer..



Einmal im Jahr organisiert die Hilfsorganisation "Médecins sans frontières" (www.msf.org) das "Burj Al Arab"-Schwimmen für einen guten Zweck. Gegen ein kleines Startgeld kann man dann alleine oder im Team die ungefähr 1000 Meter um das "einzige 7-Sterne"-Hotel der Welt schwimmen. Wir starteten als Viererteam der deutschen Schule Sharjah im Mannschaftswettbewerb, für das 28 Teams gemeldet waren. Nach der morgendlichen Anmeldung (7 Uhr!), dem Gratisfrühstück und einigen Aufwärmübungen waren wir dann um 9 Uhr an der Reihe. Gegen die "Lifeguards" von Jumeirah Beach hatten wir keine Chance, aber den dritten Platz haben wir uns dann doch erobern können. Eine phantastische Erfahrung, bei der auch noch als Preis jeweils ein Freiticket für das "Wild Wadi"-Wasser- und Rutschenparadis heraussprang.


Das wars dann erstmal wieder.

Das nächste Mal muss der Straßenverkehr hier Thema sein!
Außerdem geht es mit mir auf eine abenteuerliche Reise in den Oman.
Über den Schulalltag berichtete ich dann übernächstes Mal.

Bis bald und Euch alles Gute!

4 Kommentare:

  1. Hallo Jörg,
    es kommt mir vor wie ein Märchen aus 1000 und einer Nacht, was Du über Deinen Aufenthalt in Arabien erzählst. Das klingt so verlockend, pass auf, dass nicht bald das gesamte Personal des Gymnasiums Michelstadtin in die VAE auswandern will.
    Aus dem regnerischen und trüben Odenwald
    Thomas

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  2. Es macht richtig Spaß von dir und deinen Erlebnissen zu lesen. Danke für die heiteren Aufhellungen im tristen Novemberalltag des Odenwaldes.
    Katrin

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  3. Hi Jörg,
    es macht riesigen Spaß, von deinen Ersten und zweiten Eindrücken im Orient zu lesen! Welch ein - nicht nur klimatischer - Kontrast zu dem zwar auch (im Sommer!) schönen Odenwald...

    Ich könnte mich jetzt - im "späten" November - auch mit dem Gedanken anfreunden, mit einem guten Buch in der rechten und einem schmackhaften Cocktail in der linken Hand im Schatten einer Palme zu sitzen, die Füße hoch, ...
    Liebe Grüße aus dem sonniggrauveregnetkalten November-Odenwald! Reinhard

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  4. toll geschriebene Berichte, Jörg, da wird der Deutsche an und für sich schon neidisch.

    Ich frage mich, ob ich vielleicht Daumen drücken soll, damit das mit Riyadh gar nicht mehr klappt und du in Sharjah bleiben kannst? Sonne, Meer UND Ski - gleich 3 Dinge auf einmal? Und dann noch Kultur, Sport, Menschen? Es soll dir gegönnt sein.

    Halt uns weiter so anschaulich auf dem Laufenden! Alles Gute,

    Marion

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