Samstag, 30. Januar 2010

"Welcome to the Oman!" So ruft der omanische Grenzbeamte freundlich winkend all jenen zu, die nicht wegen ihrer Visumverlängerung für die VAE an die Grenze kommen, sondern wirklich das Land bereisen möchten und alle Formalitäten dazu nun hinter sich gebracht haben.

Und wirklich fühlt man sich hier gleich hinter der Grenze irgendwie willkommen: nette, aufgeschlossene Menschen, angenehmer Verkehr, saubere, fast unberührte Natur und viele unterschiedliche Tiere geben sobald ein beruhigendes Gefühl. Der Oman zeigt sich modern und wohlhabend und verbindet dies bescheiden elegant mit alten Traditionen und einer ausgeprägten Naturverbundenheit. Dass man nicht in eine Hinterwelt geraten ist, wird einem spätestens klar, wenn man beim Geld abheben feststellen muss, dass der Rial doppelt so stark ist wie der heimische Euro.

Da sind zunächst die Städte. Zum Beispiel die "weiße Stadt am Meer", Sohar, in der der Legende nach Sindbad der Seefahrer geboren wurde.

Da ist natürlich die Hauptstadt Muscat, mit ihrer großen Moschee, die auch von respektvollen Nicht-Moslemen besucht werden darf, und ihrem beliebten Stadtteil Mutrah, in dem man sich - hinter den alten weißen Kaufmannhäusern an der aussichtsreichen Hafenpromenade - in den eng verzweigten Gassen des bunten und lebhaften Souks leicht verlieren kann.
Muscat erstreckt sich über mehrere Kilometer und schmiegt sich sanft an die verschiedenen kleineren und größeren Hügel der Hajar-Ausläufer. Die Hochhäuser, die bis vor wenigen Stunden noch allzu präsent waren, sucht man hier vergeblich: Man versucht, mit der Natur zu leben und sie nicht zu zerstören.

Die eigentliche alte Stadt mit dem modernen, bunten und imposanten Sultanspalast befindet sich am äußersten Ende der Stadt. Die hoch über der Stadt thronenden, zum Teil zerfallenen Wachtürme zeugen noch von der Bedeutung Muscats in vergangener Zeit.


Hinter der Altstadt findet man dann die wunderschönenen und vielfach sehr versteckten Strände, die nicht nur am Wochenende äußerst gut besucht sind.
Würde man nun hier weiter Richtung Süden fahren, so käme - abgesehen von den Schildkrötenbrutstätten - erst nach 900 Kilometern wieder eine große Siedlung - Salala - die grüner und arabischer als Muscat sein soll.

Da ist aber auch noch Nizwa, die reizende kleine Stadt im Hajar-Gebirge, die wegen ihrer Lage und ihrer Umgebung zu Omans beliebtesten Ausflugszielen von Einheimischen und Touristen zählt. Hier findet man neben der "Al Hotta"- Tropfsteinhöhle und alten restaurierten Lehmforts auch den mit über 3000m höchsten Berg des Oman - den "Jebel Shams" - um den sich steinige und schwer befahrbare Wege winden.

Am Fuße des Gebirgszuges liegt der "Grand Canyon" Arabiens. Warum? Schaut Euch die Bilder an, dann wisst Ihr es: über 1000 Meter steile Felswände und eine Schlucht, die nur für wagemutige Wanderer gemacht ist. Das Auto kommt im Wadi Ghul nur ca. 500 Meter weit, dann ist Schluss hier. Aber zahlreiche andere verlassene Wadis sind nicht fern und etwas besser mit dem 4WD zu durchqueren.

Ach! Die Tage waren viel zu kurz für das vielleicht arabischste Land, das dem Touristen momentan zugänglich ist. Nur allzu gerne käme ich wieder hierher! Soviel gäbe es noch zu sehen und zu entdecken. ... Und vielleicht habe ich Euch ja auch ein wenig auf den Geschmack gebracht... ? ;-)

1 Kommentar:

  1. Hallo Jörg,

    bei so vielen neuen Eindrücken ist es ja kein Wunder, dass wir eine Weile nichts lesen durften von dir.
    Hast du eigentlich auch irgendwann mal Schule? :-)
    Soweit ich weiß, ist es mir nicht vergönnt, mir diese Schönheiten anzusehen - aber ich habe ja durch deine Berichte Anteil, danke mal wieder dafür.
    Hier fällt jeden Tag neuer Schnee, und soeben lugt die Sonne durch die Wolken - ist eigentlich auch ein schöner Ablick.
    Ich rüste mich gerade für die neue Woche und den neuen Stundenplan...

    Liebe Grüße!

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